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Karl Valentins zaundürre Silhouette kennt eigentlich jeder. Dabei fragt man sich unwillkürlich, wie das mit dem Kochen, Essen und überhaupt mit Speis und Trank bei Valentin zusammengeht? Doch da soll man sich nicht täuschen! Alfons Schweiggert hat mit viel Fleiß und Kennertum Valentins Werk und Biografie nach Belegen durchforstet, die ihn durchaus als Esser und Genießer ausweisen, wenn auch als einen der speziellen Art. Er hat ihn beim Einkaufen auf dem Viktualienmarkt beobachtet, seine Vorliebe der Küche als Lieblingsort hinterfragt und überhaupt unglaublich viele Details zusammengetragen, die ein neues Bild auf Karl Valentin werfen, der sich selbst immer wieder als "Hungerkünstler" bezeichnet hat. Zum Beispiel seine Vorliebe für Maggi, das ihm als Universalwürze diente, oder wie kompliziert es war, mit Valentin in einem schwach besetzten Biergarten den richtigen Platz zu finden. Selber gekocht hat er kaum, es sei denn nach einem seiner Minuten-Rezepte (Heiße Wiener Würstl mit Senf), doch sein Appetit war immer recht ausgeprägt. "Des ist schon komisch", sinnierte er einmal dazu. "Der Appetit kommt beim Essen, aber der Durst verschwindt beim Trinken." Warum er zeitlebens trotzdem so dünn blieb, hatte wohl mit seinem Stoffwechsel zu tun, und so hat er seine Erscheinung bewusst als "Skelettetgigerl" zelebriert, denn genau so liebte ihn sein Publikum. Dessen Zuneigung und Applaus war Valentins eigentliche Leibspeise, und bei der wurde er in seinen letzten Jahren unfreiwillig auf eine letztlich tödliche Diät gesetzt.